Zuerst ging es über die Autobahn Richtung Basel.
Dies stellte sich für meinen Kumpel Mirko schon als reinstes Abenteuer heraus, da sich kurz hinter Freiburg seine Kupplungsdruckstange verabschiedete und er seinen ADAC Beitrag in Anspruch nehmen musste, um seine GS500 wieder Richtung Heimat zu bekommen.
Ein Lob an die Jungs von Mitsubishi Schmid, die uns den gesamte Telefonstress mit dem ADAC abgenommen haben.
Nun stand ich also da und musste mich entscheiden. Alleine weiterfahren oder auch den Heimweg antreten und die Tour abbrechen.
Ich entschied mich dafür alleine weiterzufahren und muss sagen, es war eine wirklich super Tour die ich heute nicht mehr missen möchte.
In der Schweiz angekommen machte ich erstmal einem Abstecher zum Thuner See, um von dort aus über Saanen und den Col du Pillon nach Martigny zu gelangen.
Bei Chamonix ging ich dann mal wieder baden, was mich dazu bewegte auf dem schnellsten Weg in Richtung Süden nach Albertville und Chambery zu fahren.
Als ich Grenoble erreichte, klarte das Wetter dann endlich auf und ich konnte für den Rest der Tour die Regenüberzieher in die Koffer verbannen.
Weiter ging es über die N75 in Richtung Provence.
Nach einer erholsamen Nacht am Lac de St.Croix machte ich mich dan auf zu einem der Höhepunkte der Reise. Dem Grand Canyon de Verdon.
Für diese Spektakel wählte ich die Südseite der Schlucht aus, was sich fahrtechnisch als das reinste Mekka für einen echten Biker herausstellte.
Eine Kurve nach der anderen, und das bei einer atembraubenden Aussicht. Bikerherz, was willst Du mehr!
Über Cannes führte mich mein Weg dann weiter in Richtung Saint Tropez, wo ich erst einmal 2 Tage Sonne getankt habe.
Die nächste Etappe führte mich dann über Nizza zurück in die Seealpen.
Nachdem ich die N202 hinter mir gelassen hatte, ging es auf und neben der 2205 weiter in höhere Gefilde.
Diesen Weg kann ich allen Endurofreunden nur empfehlen, da man fast 6 Kilometer auf groben Schotter, neben der normalen Strasse fahren kann.
Nach und nach ging es dann immer höher und ich kam meinem zweiten Ziel immer näher. Als ich dann endlich das Schild mit den magischen 2802 Metern sah, wußte ich dass ich auf dem höchsten Pass der Alpen angekommen war: dem Col del la Bonnette.
Eine Stunde mit Aussicht genießen und Völkerverständigung pflegen später, ging es dann wieder talwärts. Als nächstes wurden der Col de Vars und der Col de Zorad unter die Reifen genommen. Über die N91 ging es dann weiter zum Col de Galibier. Von dort aus führte mich mein Weg über Modane in Richtung Col de l'Iseran und Col de Pic Bernado.
Am Mont Blanc Tunnel verschlug es mir dann fast die Sprache, als mir der Knilch im Kassenhäuschen 29000 Lire abgenommen hat. Zum Abschluß ging es dann noch einmal über den Col de la Forclaz, um von Martigny aus endgültig den Heimweg anzutreten.